Ataxie

Der Begriff "Ataxie" bezeichnet allgemein eine Störung d. Koordination von Bewegungsabläufen, es gibt bei Mensch und Hund unterschiedlichste Formen und leider kommen beim PRT, wie man inzwischen weiß, auch zumindest 3 erblich bedingte Ataxie-Arten vor. Bei allen Arten kommt es zu fortlaufenden Degenerationen von Strukturen im Zentralnervensystem. Der eine Typ zeichnet sich durch ein frühes Auftreten aus und kommt vor allem in den USA vor (wird dort als "early onset ataxia" bezeichnet), wurde vor den ersten Diagnosen dort Mitte der 1990er aber auch schon in England und Südafrika beobachtet. Die Welpen zeigen bereits mit rund 3 Wochen erste Bewegungssstörungen.
Die zwei anderen Formen, die "late onset ataxia" und die "cerebelläre" Ataxie, kommen sowohl in Europa als auch in den USA vor. Die Welpen zeigen später als beim early onset type erste Zeichen der Koordinationsstörung, nämlich mit rund 3-4 Monaten bei der cerebellären Form . Die Krankheit schreitet aber auch hier weiter fort und bei beiden Ataxieformen gibt es weder eine Heilungschance noch ein langfristiges Überleben. Die Hunde leiden mehr und mehr bis sie entweder eingeschläfert werden müssen oder bis sie von selbst sterben. Daher kann man diese Krankheit wohl als die Erbkrankheit  mit den schwerwiegendsten Folgen beim Parson Russell Terrier bezeichnen.

Zum Glück wurden in Deutschland große Anstrengungen unternommen um die "Vererber" zu identifizieren, auch eine Dissertation an der TiHo Hannover wurde dieser Krankheit gewidmet. Außerdem beschäftigt sich momentan ein Forschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Distl an der TiHo Hannover mit der Thematik. Das Ziel ist, die verantwortlichen Gene durch DNA-Analyse zu identifizieren und isolieren.

Eine sichere Diagnose der Ataxie ist nur durch Biopsie am toten Hund möglich. Für den early onset type wird ein autosomal rezessiver Vererbungsmodus angenommen, für den late onset type erklärt ein polygenetischer Vererbungsmodus die aufgetretenen Fälle am besten. Definitive Sicherheit gibt es aber in beiden Fällen noch nicht, dafür sind die Stichproben zu klein und somit die Daten zu wenig verlässlich.

Für beide Arten gilt als wichtigste Strategie der Bekämpfung die Vermeidung von Verpaarungen von Nachkommen der bekannten Überträgerhunde. Auch wenn diese Nachkommen gesund sind, können sie einen Teil der krankheitsverursachenden Defektgene in ihrer DNA tragen. Bei der Verpaarung zweier Überträger können dann auch noch nach Generationen ohne Krankheitsfälle wieder Welpen mit Ataxie geboren werden! Beide möglichen Vererbungsmodi bedingen es, dass das Auftreten der Krankheit mehrere Generationen "überspringen" kann und dann plötzlich, wie aus "heiterem Himmel", wieder erkrankte Welpen auftreten.

Eine eingehende Stammbaumanalyse ist also essentiell, wenn man einen (wenn auch nur entfernten) Nachfahren der identifizierten Überträger verpaart. Nur durch gut überlegte Verpaarungen kann das Auftreten dieser tödlichen Erbkrankheit verhindert werden. Aber wie das in der Natur so ist, kann man auch durch die gründlichsten Recherchen nicht alle Risiken ausräumen - passieren kann leider immer etwas!

Leider wurde eine sehr informative Website (www.jrtc.de/ataxie) vom Web genommen, dort waren auch die identifizierten Überträgerhunde namentlich erwähnt.

 
Andere weiterführende Links mit detaillierter Information: